Samstag, 27. Mai 2017

PREMIERE: Nathans Kinder

“Vor allem sind wir Menschen “ (Recha/Lessing)


Nathans Kinder
von Ulrich Hub

Im Lutherjahr 2017 stehen Glaubensfragen und deren Bedeutung mehr denn je im Zentrum vieler ungelöster Probleme. Das gesellschaftliche Miteinander steht vor völlig neuen Aufgaben. Toleranz und Neugier müssen eine neue und bessere Qualität erhalten. Die Kenntnis anderer Lebensmodelle und deren Ausprägung in unterschiedlichsten religiösen Ausdrucksformen, hilft beim Verständnis des Andersseins.
Wer nimmt für sich in Anspruch, der rechten Religion anzugehören und gibt es überhaupt den richtigen Glauben? Das sind die Fragen, die uns beschäftigen. Die Welt ist von Kriegen durchzogen und häufig im Namen einer, oder mehrerer religiöser Ideen. Es gibt also keinen besseren Anlass als das Reformationsjahr 2017, um die Fragen von Glaube, Toleranz, Demokratie und Freiheit in den Fokus zu rücken.

“ Nathans Kinder” von Ulrich Hub spielt in Jerusalem. Nicht zufällig hat der Autor diese Stadt in Israel gewählt. Es gibt kaum einen Ort in der Welt, wo alle drei Weltreligionen ( Judentum, Christentum und Islam) so eng beieinander leben. Entstanden ist bei uns im Jugendtheater eine Kammerspielsituation. Die Bühne ist ein abstrakter Raum, in dem Jeder Jedem begegnen muss, kein Entkommen. Die Frage steht: Inwieweit hat der Einzelne das Recht, sich über andere Religionen und Menschen hinweg zu setzen? Mit diesem religiösen Anspruch geraten die Figuren in Konflikte und scheinbar unüberwindliche Gegensätze tun sich auf. Sie sind bereit, sich die Köpfe einzuschlagen. Am Ende des Stücks steigen die Spieler aus ihren Rollen aus und geben die ungelösten Fragen an uns weiter, das Publikum.
es spielen: Arian Wichmann, Linda Petheö, Roman Stamborski, Simon Martini, Rafael Sabino
Regie: Regine Heintze
Bühne: Mila van Daag
Kostüm: Andrea Wöllner
Musik: Friedhelm Mund
Foto: Tina Wagner

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