Sonntag, 12. Februar 2017

Eine Chronik für Stellwerkistan

Ähnlich den Lebenslinien eines Menschen mäandern drei Linien quer über eine weiß grundierte Wand. Auf ihrem Weg werden sie von Fotos, Gegenständen und Goldtellern begleitet. Bei Betrachtung des Ganzen aus einiger Entfernung entsteht ein Gesamtkunstwerk in dessen Mitte „Bühnenrepublik Stellwerkistan“ zu lesen ist. Es ist ein Zeitstrahl, der die wichtigsten Eckpunkte des Staates sammelt – Die stellwerkistanische Staatschronik. Gehen wir auf eine visuelle Reise entlang der Linien.

Gold verbindet alle wichtigen Staatsereignisse 
Entlang eines goldenen Fadens können alle offiziellen Staatsakte verfolgt werden. Der Faden beginnt mit Ausrufung der Republik am 21. August 2016, läuft vorbei an zwei Regierungserklärungen hin zur Eröffnung des 1. Generalkonsulats durch Vertragsunterzeichnung mit der Patenschule in Buttelstedt. Am 23. Oktober dann das Gastspiel beim Avant Art Festival in Jena, bei dem sich der damals noch junge Staat präsentierte. Der nächste Eckpunkt ist der 3. Staatsakt (30.11.), gefolgt von Fotos der Abstimmung für die Beuteldesigns, der staatseigenen Weihnachtsfeier inklusive einem sterngerahmten Foto der Karaoke-Contest-Gewinner und kleinen goldglänzende Papierbäumen, die kopfüber von der Decke hängen. 

Entlang der schwarzen Linie mit den Innenministerien
Vom Startpunkt aus verläuft sie vorbei am Bürgerregister, wo die Registrierkarten von etwa 60 Bürgern aufbewahrt werden. Daran schließt sich der Abdruck eines Notenblattes mit der stellwerkistanischen Hymne an … *sing* „Hast du Mut? Hast du Zeit? Bist du risikobereit? …“ . Außerdem reihen sich entlang dieser Linie mehrere goldene Teller. Auf ihnen sind alle Gesetze nachzulesen, die während der jeweiligen Regentschaft eingeführt wurden: „Jeden Tag muss ein Spiel gespielt werden“ oder „Bewege dich so langsam wie möglich, sobald du den weiß abgeklebten Bereich betrittst“. Der Zeitpunkt, ab dem Stellwerkistan zwei Monate zum Königreich wurde, ist ebenso vermerkt, wie die Entscheidung, Oscar Wildes „Die Nachtigall und die Rose“ im Ministerium für innere Bewegung und Ästhetik tänzerisch umzusetzen. Am 28. Januar präsentierten sich sie Werkstätten und Ministerien vor Bürgern, Neubürgern und Angehörigen. Ab hier endet die Chronik. Vorläufig versteht sich!

Den Außenministerien auf der Spur
Die silberne Lebenslinie zeichnet den Weg der Außenministerien. Hier reihen sich die Premieren von „Frühlingserwachen“ (30.09.16), „Mio mein Mio“ (27.10.16) und „Hell sucht bunt“ (9.11.16). Dazu hängt es eine große rechteckige Box mit der Aufforderung „Öffne mich“ an der Wand. Darin sind markante Gegenstände der Premierenstücke gesammelt – Postkarten, ein silberner Baum mit goldenen Glöckchen, Knicklichter und Kunstkerzen. Kommende Premieren werden die den Verlauf der silbernen Linie bald ergänzen.

Beauftragte für die Aktualisierung dieses visuellen Zeitstrahls ist Deniz - Staatssekretärin im freiwilligen Dienst der Kultur. Seit Beginn der Spielzeit beklebt und bemalt sie diese staatsdokumentarische Wand mit neuen Inhalten. Neben weiteren regierungsstützenden Tätigkeiten (u.a. Regieassistenz, Planung staatsin- und externer Ereignisse und Veranstaltungen) wird sie auch künftig die Chronik mit neuen Inhalten befüllen. So sollen alle staatstragenden Ereignisse präsent und transparent für Besucher und Bürger bleiben.
„Wer Stellwerkistan nicht kennt, kennt das Schönste wichtigste und coolste Erdteil nicht“. Die Chronik endet zurzeit mit dem Plakat einer jungen Staatsbürgerin. Darauf bringt sie die vielen positiven Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck, die sie mit der Bühnenrepublik verbindet. „Manchmal kannst du scheitern, dafür kannst du deine Ideen immer erweitern. Stellwerk hilft dir immer, im Stich gelassen wirst du nimmer. […]“.

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