Samstag, 25. März 2017

PREMIERE: ALICE IN RUNWAYLAND

Wir freuen uns, heute Abend eine weitere Premiere in Stellwerkistan feiern zu können. Der Perspektivminister höchstpersönlich zeichnet sich Verantwortlich für diese Sicht auf die Wunderwelt des Medienwahnsinns.

Alice in Runwayland


Die Inszenierung ist eine theatrale Konstruktion. Erzählt wird die Geschichte der Figur „Alice“ aus „Alice im Wunderland“ projiziert auf das Fernsehformat von „Germanys Next Topmodel“. So erwacht Alice bei „Wunderlands Next Topmodel“, ihr Wunsch: Einzutauchen in die schöne neue Glitzerwelt, berühmt sein, schön sein, mit allen Mitteln und wechselnden Gesichtern kämpft sie für ihren Traum.


Wie in „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll geht es um das eintauchen in Parallelwelten in Verbindung zur Reflexion des eigenen Lebens. der Inszenierung ist es die Parallelwelt des Formates von Germanys Next Topmodel, welches uns als Reality-Format geschönte Wirklichkeiten verkauft, zu der Sehnsucht vieler jungen „Mädchen“, diesen Traum vom Modeln zu leben.


13 junge Menschen im Alter von 13 bis 19 Jahren sind auf der Bühne zu sehen, agieren in mitten der Zuschauer – es gleicht einem Laufsteg, die Fashion-Show beginnt.
Alice trifft auf die skurrilen Figuren im Wunderland, die Grinskatze, die zur Vertrauten in der Modelvilla wird, der verrückte Dr. Hutmacher, er vergibt an der Tortentafel Schönheits-OPs, denn alles was sich lohnt, tut weh.
Die Königin alias Heidi holt Alice aus ihrer jugendlichen Unschuld. Sie stellt ihr ein Ultimatum. Entweder vertraust du uns oder
- ab mit dem Kopf.
Die Inszenierung zeigt das Panoptikum des Medienwahnsinns auf.


Königin: Ich stelle dir ein Ultimatum. Entweder vertraust du uns, oder… Ab mit dem Kopf.
Königin: Du vertraust uns also?
Alice: Ich vertraue euch.

Regie: Matthias Pick
Co-Regie: Sophia-Charlotte Reiser
Szenographie: Petra Linsel
Regieassistenz: Deniz Aytac
Technische Begleitung: Philipp Münnich

Es spielen: Friederike Altmann, Janek Deußing, Maja Himmelreich, Natasha Kößl, Hannah Kowski, Laura Meyer, Eila Sophie Pes, Nicole Pfeiffer, Franz Schiecke, Matteo Schlicht, Jenni Schuchardt, Josi Schuchardt, Theresa Katarina Walter

Mit freundlicher Unterstützung von PAS | Performance Art Studies
Vielen Dank an: Monika Deimling, BBB Johannes Deimling, Kathrin Schremb, Steffi Heiner, Katja Eberhardt und Tabea Hörnlein.

Katze: Starr ich dich an?
Alice: Ein bisschen...





Freitag, 24. März 2017

Der Tanz mit der Nachtigall

Ministerium für innere Bewegung und Ästhetik

Kennt ihr Oscar Wilde? Dem ein oder anderen sagt der Name vielleicht etwas. Er war ein berühmter irischer Schriftsteller. Aber was hat er geschrieben? 
Zum Beispiel „Die Nachtigall und die Rose“. Dieses Kurzmärchen handelt von Liebe, Freundschaft und wahrem Schmerz. Eine schöne, aber auch traurige Geschichte.
Die Mitarbeiter im Ministerium für innere Bewegung und Ästhetik hat diese Erzählung sofort begeistert. In ihrem Tanzworkshop erarbeiteten sie deren tänzerische Umsetzung. Auch Textpassagen wurden hinzugefügt. Eines der wichtigsten und wohl bekanntesten Zitate ist: „Sie sagte, dass sie mit mir tanzen würde, wenn ich ihr rote Rosen brächte.“


Jede Woche trifft sich die Belegschaft des Ministeriums und startet mit Bewegungsspielen zum Aufwärmen. Da wird umhergelaufen, gerannt, getanzt – mal normal, mal wie ein Kaugummi oder Roboter. Die Werkstattleiterinnen Marianna und Tanja geben die Übungen vor. Seit November wird an der Inszenierung von Oscar Wildes Kurzgeschichte gearbeitet. Uneinigkeit unter den Spielern gibt bis auf den Ausgang der Geschichte nicht. Das Ende geht nicht gut aus. Einige finden das passend, andere wollen lieber ein Happy End. Wie in einem Staat üblich wurde das demokratisch diskutiert. Einig ist man sich dennoch nicht geworden, also setzten sie diese Meinungsverschiedenheit kurzerhand darstellerisch um. So ist die Meinung von jedem Ministeriumsmitglied Teil der Inszenierung.

Auf dem Bannerspruch des Ministeriums ist zu lesen: „Bewegung! Bewegen! Bewegt werden! Wir sind Experten für’s präsent bleiben, genauer Hinsehen und wach Beobachten. Wir können mit unseren Bewegungen Sätze in die Luft schreiben.“ Seit Februar regiert dieses Ministerium in Stellwerkistan. Das erste Gesetz: Hinter jeden Satz muss ein „Ästhetik“ angefügt werden. In diesem Sinne: „Ästhetik!“

Donnerstag, 16. März 2017

NEUE GESETZE

Liebe Staatssekretärinnen und Staatssekretäre,

das Ministerium für innere Bewegung und Ästhetik hat zwei Gesetzte erlassen, die ab nun Gültigkeit besitzen. 
Bitte teilt sie euren Ministerien mit und setzt sie gemeinsam um.
Ihr seid herzlich eingeladen eure Erfahrungen zu dokumentieren und/oder darüber mit anderen Ministerien in den Austausch zu treten.

1. Jedes Wort, dass du  in Stellwerkistan benutzt, muss du  kaufen. Bezahle mit einer Bewegung pro Wort (gestikulieren während des Sprechens gilt nicht!). Dieses Gesetzt  gilt immer, wenn Minister, Kursleiter und Staatsoberhäupter Publikum begrüßen oder Reden halten. Und es gilt für jeden - in den ersten 10 Minuten, die er oder sie Stellwerkistan betritt - auch im Proberaum.

2. Lasse dich in deinen Entscheidungen von deinem Herzen tragen. Tu nur, was du wirklich willst. Sei dir bewusst, was du tust. Sei ehrlich zu dir selbst. (Hierbei geht es nicht um Alltag, z.B. Spülmaschine ausräumen, oder so, sondern um deine Gefühle im Miteinander mit Freunden, Familie und anderen).